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Was ist eigentlich eine Eisenbahnstrecke?

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Was ist eigentlich eine Eisenbahnstrecke

Was ist eigentlich eine Eisenbahnstrecke

Im Zusammenhang mit Zügen ist regelmäßig von Eisenbahnstrecken die Rede. Doch was genau ist das eigentlich? Wie sind Eisenbahnstrecken gekennzeichnet? Und wer ist für die Infrastruktur verantwortlich? Wir klären auf!

 

Was ist eine Eisenbahnstrecke?

Eine Eisenbahnstrecke bezeichnet die Verbindung von Orten durch einen Schienenweg. Im Unterschied dazu beschreibt eine Eisenbahnlinie den Verkehr, der auf Eisenbahnstrecken stattfindet. Über eine Eisenbahnstrecke können also mehrere Bahnlinien verlaufen und andersherum kann eine Eisenbahnlinie auf mehreren Bahnstrecken verkehren. Genutzt werden Eisenbahnstrecken sowohl vom Personen- als auch vom Güterverkehr.

Die Trasse einer Eisenbahnstrecke kann aus einem oder mehreren Streckengleisen bestehen. Zur weiteren Ausstattung können Signalanlagen, Weichen, Kreuzungen, eine fortlaufende Kilometerzählung und Hochbauten gehören. Neben einer Oberleitung für den Betrieb von elektrischen Loks und Triebwagen kann es außerdem Bahnhöfe und Haltestellen geben.

Schon in der frühen Phase des Streckenbaus war typisch, Elektrizitäts- und Telegraphenverbindungen entlang der Eisenbahnstrecken zu errichten. Auf diese Weise konnten nicht nur die Nachrichten für den Eisenbahnbetrieb, sondern auch andere Daten und Informationen übermittelt werden.

Der Fahrweg für Eisenbahnen besteht aus einem Unterbau, einem Gleisbett und einem Oberbau. Der Unterbau ist lagestabil konstruiert und nimmt die Kräfte der Schienenfahrzeuge, die nach unten gerichtet sind, auf. Außerdem leitet der Unterbau Niederschlagswasser ab. Dadurch ist gewährleistet, dass die Stabilität auch bei großen Regenmengen, Schnee und Frost erhalten bleibt.

Der Oberbau wird auch Gleiskörper genannt. Er setzt sich aus dem Gleisbett und den darauf montierten Schienen zusammen. Die Fahrkanten der Schienen halten die Fahrzeuge in der Spur. Der Oberbau ist dafür zuständig, die Kräfte aufzunehmen und zu verteilen, die unter anderem durch die Masse, die Beschleunigung, den Wellenlauf und die Geschwindigkeit der Züge sowie durch thermische Belastungen aufkommen.

Die Funktionsfähigkeit des Fahrwegs bestimmt unter anderem darüber, für welche Höchstgeschwindigkeit eine Eisenbahnstrecke freigegeben wird und welche Achslast der Schienenfahrzeuge zugelassen ist. Treten Mängel im Oberbau auf, werden aus Sicherheitsgründen sogenannte Langsamfahrstellen eingerichtet.

 

Wie sind Eisenbahnstrecken nummeriert?

Um Eisenbahnstrecken oder Abschnitte davon bezeichnen und identifizieren zu können, werden Streckennummern verwendet. Die Deutsche Bahn (DB) nutzt dabei, je nach Anwendungsgebiet, drei verschiedene Systeme. 

 

STREDA und VzG

Der Vermessungsdienst der Deutschen Bundesbahn entwickelte zwischen 1970 und 1975 ein Nummernsystem für die Eisenbahnstrecken in Deutschland. Dazu wurden alle staatlichen Eisenbahnstrecken systematisch erfasst, in das VzG aufgenommen und mit einer vierstelligen Nummer gekennzeichnet.

Das Kürzel VzG steht für Verzeichnis der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten. Dahinter verbergen sich bahninterne Unterlagen für die Regionalbereiche der heutigen DB Netz AG. Das VzG listet abschnittsweise für jede Strecke im entsprechenden Regionalbereich die maximal zulässige Geschwindigkeit auf.

Das Verzeichnis bildete die Grundlage für eine Datenbankanwendung namens DB-Streckendaten, abgekürzt STREDA. Darin sind alle Eisenbahnstrecken in Deutschland hinterlegt. 1989 wurde die Anwendung bundesweit eingeführt.

Vier Jahre später wurden auch die Streckennummern der Deutschen Reichsbahn (DR) in das System eingebunden. Dafür wurde den bestehenden Nummern der DR die Ziffer 6 vorangestellt. Eisenbahnstrecken entlang der innerdeutschen Grenze, die vorher bei der Bundes- und der Reichsbahn unterschiedliche Nummern hatten, wurden zusammengefasst und behielten einer der beiden Streckennummern.

Die Einteilung der Streckennummern ergibt sich überwiegend anhand des Bundeslandes, in dem eine Eisenbahnstrecke beginnt.

Die Systematik der vierstelligen Nummern ist wie folgt:

  • 1xxx = Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen

  • 2xxx = Nordrhein-Westfalen

  • 3xxx = Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

  • 4xxx = Baden-Württemberg

  • 5xxx = Bayern

  • 6xxx = Brandenburg, Berlin, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt

  • 7xxx = Anschlussstrecken im Ausland und kurze Verbindungsabschnitte

  • 9xxx = Nichtbundeseigene Eisenbahnen, die die DB-Nummern nicht fortführen

Durch die vierstellige VzG Streckennummer und den jeweiligen Streckenkilometer ermöglicht STREDA, jede Eisenbahnstrecke und alle Infrastrukturelemente auf einer Strecke eindeutig zu identifizieren. Aus diesem Grund sind die STREDA Streckennummern die einzigen amtlichen Nummern für Eisenbahnstrecken. Sie werden auch außerhalb der Deutschen Bahn verwendet, wenn es zum Beispiel um Ausschreibungen für Bauprojekte geht.

 

Kursbuch- und Langsamfahrstellen-Streckennummern

Im Kursbuch, einem Verzeichnis von Fahrplänen, sind die Strecken mit dreistelligen Nummern gekennzeichnet. Die Kursbuchstreckennummern sollen es einfacher machen, sich in den Fahrplan-Tabellen zu orientieren. Deshalb berücksichtigen die Einteilung und die Nummerierung örtliche und verkehrsbedingte Aspekte. Bei den Nummerierungen gab es schon mehrfach Änderungen in größerem Umfang, während zu Fahrplanwechseln oft kleine Änderungen vorgenommen werden.

Insgesamt sind Kursbuchstreckennummern dadurch weder örtlich noch zeitlich immer eindeutig. Genau genommen ist eine Kursbuchstrecke nur eine Zusammenfassung von VzG Strecken, die aus Sicht des Schienenverkehrs sinnvoll ist.

Ebenfalls eine Art Zusammenfassung sind die Langsamfahrstellen-Streckennummern. Die ein- bis dreistelligen Nummern kennzeichnen Eisenbahnstrecken mit Abschnitten, die nicht mit der Höchstgeschwindigkeit befahren werden können. Der Triebfahrzeugführer hat damit eine Arbeitshilfe, die ihm die Orientierung erleichtert. Eine einheitliche Systematik bei der Vergabe dieser Nummern gibt es jedoch nicht.

 

Wer ist für Eisenbahnstrecken verantwortlich?

Betreiber von Bahnstrecken sind die Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Weil für EIU keine bestimmte Rechtsform vorgeschrieben ist, gibt es sowohl bundeseigene als auch nicht bundeseigene Unternehmen. Letztere gehören teils Kommunen und Gebietskörperschaften, teils sind sie in privatem Eigentum. Die Prüfung und Zulassung als EIU übernimmt das Eisenbahn-Bundesamt oder die zuständige Landeseisenbahnaufsicht.

Per Gesetz ist ein EIU dazu verpflichtet, „die Eisenbahninfrastruktur sicher zu bauen und in betriebssicherem Zustand zu halten“ (§ 4 Abs. 3 AEG). Diese Verantwortung endet erst dann, wenn ein Verfahren zur Streckenstilllegung gemäß § 11 AEG abgeschlossen ist. Im Zuge dieses Verfahrens wird eine Eisenbahnstrecke öffentlich ausgeschrieben, um so ein anderes EIU zu finden, das die Strecke übernimmt.

Bericht über die Schieneninfrastruktur:

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