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Prüfung & Austausch Radsätze

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Prüfung & Austausch von Radsätzen

 

Bei Schienenfahrzeugen setzt sich ein Radsatz aus der Radsatzwelle, den beiden Rädern und den Radsatzlagern zusammen. Je nach Bauart ist die Radsatzwelle zusätzlich mit Bremsscheiben, Antriebszahnrändern und Erdbürsten ausgestattet. Verfügt der Radsatz über einen eigenen Antrieb, wird er als Treibradsatz bezeichnet. Das Gegenstück dazu, also ein antriebsloser Radsatz, ist ein Laufradsatz.

 

Die Radsätze übertragen zum einen das Gewicht und die dynamischen Lasten des Güterwagens auf die Schienen. Zum anderen führen Sie den Waggon im Gleis. Außerdem erfolgt die Übertragung der Antriebs- und Bremskräfte des Waggons auf die Schienen über die Radsätze.

 

Im Betrieb unterliegen die Radsätze hohen Beanspruchungen. Die dynamischen Belastungen und die Gewichtskraft des Schienenfahrzeugs beanspruchen die Radsatzwelle in erster Linie auf Biegung.

Längs- und Schubkräfte wirken ebenfalls auf die Radsatzwelle ein. Allerdings fallen die Längs- und Schubbelastungen eher geringfügig aus.

 

Ein weiterer Aspekt ist die Verdrehbelastung der Radsatzwelle. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Schwingungsphänomene auftreten können. Daher ist die Verdrehbelastung Gegenstand aktueller Untersuchungen, auch um zu erarbeiten, inwieweit die Schwingungsphänomene bei der Konstruktion berücksichtigt werden müssen.

 

Durch das Radsatzlager, das auch als Achslager bezeichnet wird, lagert der Radsatz am Drehgestell oder am Rahmen eines Schienenfahrzeugs. Wegen des Sinuslaufs sind die Räder bei Waggons im Normalfall fest mit der Radsatzwelle verbunden. Weil sich dadurch die Räder und die Radsatzwelle gemeinsam drehen, wird vom Radsatz und Radsatzlager gesprochen.

 

Die Radsatzlager übertragen einen Teil der Fahrzeugmasse von den Federn auf den Radsatz. Dieser Anteil wird dementsprechend Radsatzmasse genannt. Außerdem führen die Radsatzlager den Radsatz seitlich im Rahmen und übertragen, wenn der Radsatz angetrieben oder gebremst wird, auch die Längskräfte.

 

Die hohe Belastung der Radsätze macht regelmäßige Wartungen notwendig. Dabei werden die Radsatzwellen und die Radscheiben nachgemessen und auf Risse geprüft.

Heute kann die Rissprüfung mittels Ultraschall, Wirbelstrom oder Magnetpulver erfolgen. Früher waren nur visuelle Prüfungen möglich. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Dampfloks rote Räder hatten. Durch die Farbe waren Risse nämlich besser zu erkennen.

 

Bei Güterwagen werden die Radscheiben im Zuge der Rissprüfung auch mit einem Hammer anschlagen. Je nachdem, wie der Hammer abprallt und wie die Radscheibe klingt, lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, ob Risse vorhanden sind. Im Zuge einer Wartung werden zudem die Laufflächen der Radscheiben aufgearbeitet. Ein Austausch wird notwendig, wenn das Betriebsgrenzmaß erreicht ist.

 

Ein klassischer Defekt am Radsatzlager ist der Heißläufer. Er entsteht, wenn sich ein Radsatzlager übermäßig hoch erhitzt hat. Eine Vorstufe davon ist der Warmläufer.

 

Ein Heißläufer führt zu extrem hohen Temperaturen im Radsatzlager. Neben der Brandgefahr beeinträchtigt die thermische Überlastung die Festigkeitseigenschaften des Materials erheblich. Die Folge davon kann sein, dass die Achse bricht und der Waggon entgleist. Ein anderes Schadensbild kann darin bestehen, dass die Radlager unumkehrbar verschweißen und die Achse blockieren.

 

Mitunter wird vermutet, dass es sich bei der Wärmeentwicklung, die eine festsitzende Bremse verursacht, ebenfalls um einen Heißläufer handelt. Tatsächlich bezieht sich der Heißläufer aber nur auf ein unzulässig erwärmtes Radsatzlager. Trotzdem kann eine feste Bremse einen Heißläufer zur Folge haben. Das passiert dann, wenn sich die Hitze auf das Radsatzlager überträgt und dort zu Schäden führt.

 

Weitere Auslöser für einen Heißläufer können unter anderem ein Lagerschaden, austretendes Fett am Radsatzlager, Flachstellen und beschädigte Erdungskontakte sein. Der Heißläufer zählt zu den betriebsgefährlichen Schäden. Der betroffene Waggon muss deshalb umgehend aus dem Betrieb genommen werden.

 

Wir prüfen die Radsätze an Ihren Güterwagen und setzen sie instand oder tauschen sie bei Bedarf aus. Zu unserem Leistungsspektrum zählt unter anderem:

  • Inspektion der Radsätze
  • Untersuchung der Radlager
  • Reinigung der Radsätze
  • Überprüfung und Messung der Radsatzwellen, der Radscheiben und der Laufflächen
  • Bescheiben, Bewellen und Umpressen von Rädern, Rad- und Bremsscheiben sowie Radsatzwellen
  • Instandsetzung der einzelnen Komponenten
  • Austausch defekter Bauteile oder der kompletten Radsätze bei Bedarf
  • Bremsprüfung nach Abschluss der Instandsetzung mit C- und T-Druck-Messung auf Basis der geltenden Regelwerke
  • Schadensaufnahme am Waggon mit Protokoll und Kostenschätzung
  • Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen

 

Selbstverständlich stimmen wir alle notwendigen Leistungen mit Ihnen ab und kümmern uns um die erforderlichen Genehmigungen. Dabei gehört zu unseren besonderen Stärken, dass wir die Prüfung und Instandsetzung der Radsätze größtenteils mobil, direkt im Gleis durchführen können. Dadurch profitieren Sie von geringeren Kosten und kürzen Ausfallzeiten. Gerne beraten wir Sie ausführlich und erstellen Ihnen ein unverbindliches Angebot.

Anschrift

HanseWaggon Mobile Instandhaltung GmbH & Co. KG
Stresemannstraße 72
28207 Bremen

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