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Übersicht: Kleine und Mittlere Maßnahmen im Ausbau der Schienenwege, Teil 1

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Übersicht: Kleine und Mittlere Maßnahmen im Ausbau der Schienenwege, Teil 1

Übersicht: Kleine und Mittlere Maßnahmen im Ausbau der Schienenwege, Teil 1

Es ist regelmäßig davon die Rede, dass die Straßen und Autobahnen überfüllt sind. Doch dem deutschen Schienennetz geht es nicht viel besser. Auch die Schienenwege sind voll. Vor allem auf den Hauptrouten und in den Ballungsräumen übersteigt die Nachfrage nach Trassen zunehmend die Kapazitäten. Die Folge davon ist, dass immer mehr Abschnitte als überlastet ausgewiesen werden.

Damit besteht ohnehin schon Handlungsbedarf. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die mit einer Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene einhergehen, erhöhen den Handlungsbedarf aber noch zusätzlich.

Die sogenannten Kleinen und Mittleren Maßnahmen, kurz KuMM, sind vor diesem Hintergrund eine gute Möglichkeit, um zeitnah, schnell und vergleichsweise kostengünstig Entlastung zu schaffen.

 

Was spricht für Kleine und Mittlere Maßnahmen im Ausbau der Schienenwege?

Der Transport von Gütern auf der Schiene gilt als die klimafreundlichste Transportart. Das Klimaschutzprogramm sieht deshalb als Ziel vor, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil der Schienengütertransporte auf mindestens 25 Prozent steigen soll. Doch damit das gelingen kann, müssen neue Routen und Strecken gebaut und die Kapazitäten auf den vorhandenen Verbindungen erhöht werden.

Bis vor rund zehn Jahren ist das Schienennetz stetig geschrumpft. Aus Kostengründen wurden Strecken stillgelegt und Gleise sowie Weichen rückgebaut. Obwohl seit langem angekündigt, blieben Neu- und Ausbaumaßnahmen ebenso wie Vorhaben zur Elektrifizierung in der Planungsphase hängen, weil die finanziellen Mittel fehlten.

Die neue Ampel-Koalition möchte schneller planen, Bauvorhaben beschleunigen und der Schiene mehr Geld zur Verfügung stellen. Grundsätzlich ist das natürlich zu begrüßen. Allerdings kann der Schienengüterverkehr nicht einfach nur abwarten, bis umfangreiche Bauvorhaben realisiert sind. Denn solche Vorhaben dauern Jahre. Wichtig ist, dass die Kapazitäten auf der Schiene so schnell wie möglich gesteigert werden.

An dieser Stelle kommen die Kleinen und Mittleren Maßnahmen ins Spiel. Ihr Bau ist zügig umsetzbar und verursacht vergleichsweise geringe Kosten. Doch der entscheidende Pluspunkt ist, dass sich schnell Effekte zeigen. Die KuMM sorgen nämlich dafür, dass im schon vorhandenen Netz mehr Züge unterwegs sein können. An kritischen Engpässen lassen sie mehr Platz oder zusätzliche Fahrmöglichkeiten entstehen.

Das ist, was in der Fachsprache der Eisenbahner gemeint ist, wenn in Plänen von Kapazitäten die Rede ist. Denn in einem Netz mit einer hohen Auslastung, in dem Züge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren, können schon ein paar Meter mehr Gleis oder wenige Sekunden eingesparte Zeit an den richtigen Stellen eine deutliche Kapazitätssteigerung auf längeren Abschnitten bewirken.

 

Welche Maßnahmen zählen zu den KuMM?

Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die in die Gruppe der Kleinen und Mittleren Maßnahmen gehören.

Darunter befinden sich zum Beispiel folgende:

 

Zusatzgleise und mehr Weichen

Zusätzliche Gleise erhöhen die Streckenkapazität, weil sie mehr Fahr- und Ausweichmöglichkeiten schaffen. Gleiches gilt für zusätzlich eingerichtete Weichen.

 

Puffergleise

Durch einige zusätzliche Einzelgleise, auf denen Loks, Wagen oder ganze Züge abgestellt werden können, entsteht mehr Platz auf den Hauptgleisen. Auf diese Weise können Staus und Verspätungen reduziert werden, teilweise werden Zugangebote dadurch überhaupt erst möglich.

 

Kreuzungsgleise

Auf eingleisigen Strecken mit mittelstarker Auslastung ermöglichen einzelne Zusatzgleise über eine Zuglänge an den richtigen Stellen einen Betrieb in zwei Richtungen, ohne dass lange Wartezeiten entstehen.

 

Wendegleise

Vor allem Züge des Personennahverkehrs wenden häufig an ihrer Endstation. Haben sie ihren Zielort erreicht, machen sie eine kurze Pause, um dann ihre Fahrt zurück in die Gegenrichtung fortzusetzen. Optimal ist, wenn dieses Wenden auf einem kurzen Zusatzgleis erfolgt, das je nach Bedarf mit oder ohne Bahnsteig ausgestattet sein kann. Denn durch das Ausweichen auf das Wendegleis können andere Züge ungehindert durchfahren.

 

740-Meter-Überholgleise

Im Schienennetz fahren Züge, deren Geschwindigkeiten sich teils stark voneinander unterscheiden. Damit der Betrieb reibungslos läuft, müssen schnelle Züge langsamere Züge überholen können. Überholgleise mit der Standardlänge eines Güterzuges von 740 Metern sorgen dafür, dass die Züge mit voller Auslastung unterwegs sein können.

 

Beschleunigungsgleise

Ähnlich wie der Beschleunigungsstreifen auf der Autobahn ermöglicht ein Beschleunigungsgleis einem Zug Geschwindigkeit aufzunehmen, bevor er auf das Hauptstreckengleis auffährt. Der Zug kann sich dadurch schneller einreihen und die Wartezeiten sowohl für diesen Zug als auch für andere Züge auf der Strecke werden kürzer.

 

Verbindungskurven

Für einen Richtungswechsel ist es oft notwendig, den Zug anzuhalten und die Lok ans andere Zugende zu setzen. Erst danach kann die Fahrt in die entgegengesetzte Richtung weitergehen. Kurze Gleiskurven, die zwei Strecken miteinander verbinden, können solche Manöver überflüssig machen.

 

Schnelle Weichen

Muss ein Güterzug seine Geschwindigkeit auf 60 oder gar 30 Stundenkilometer senken, damit er eine Weiche überfahren kann, die ihn auf ein Nachbargleis, ein Überholgleis oder eine andere Strecke führt, kostet das zum einen viel Energie. Zum anderen ist die Strecke für nachfolgende Züge blockiert. Weichen, die ein Überfahren mit 80 oder 100 Stundenkilometern ermöglichen, sparen nicht nur Energie ein, sondern erhöhen auch die Kapazität, weil die Strecke schneller wieder frei ist.

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