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6 Fragen zu den externen Kosten des Verkehrs

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6 Fragen zu den externen Kosten des Verkehrs

6 Fragen zu den externen Kosten des Verkehrs

Mobilität hat ihren Preis. Doch die Kosten, die die Verkehrsteilnehmer aufbringen, um mobil zu sein, sind nur die eine Seite. Auf der anderen Seite stehen die Folgekosten, die auch als externe Kosten des Verkehrs bezeichnet werden.

Was es damit auf sich hat, beantworten wir anhand von sechs Fragen:

 

  1. Was sind die externen Kosten des Verkehrs?

Bei den externen Verkehrskosten handelt es sich um die Kosten, die als Folge der Mobilität und der Teilnahme am Verkehr entstehen. Obwohl diese Folgekosten von den Verkehrsteilnehmern verursacht werden, werden sie nicht von den Verursachern getragen. Stattdessen gehen die Kosten zulasten der Allgemeinheit.

Im Prinzip beziffern die externen Kosten die negativen Auswirkungen des Verkehrs. Wo Verkehrswege entstehen, müssen zum Beispiel Felder und Wälder weichen oder Flächen asphaltiert werden. Darunter leiden Flora und Fauna. Treibhausgase führen zu Klimaänderungen, Lärm verursacht Stress und Abgase belasten die Atemwege. Das sind Beispiele für Schäden, die den Verkehr begleiten und in den externen Kosten zum Ausdruck kommen.

 

  1. In welcher Größenordnung bewegen sich die externen Kosten des Verkehrs?

Eine Studie des Schweizer Forschungs- und Beratungsunternehmens Infras, die im Auftrag der Initiative Allianz pro Schiene e.V. durchgeführt wurde, hat ergeben, dass in Deutschland pro Jahr externe Verkehrskosten in einer Höhe von 149 Milliarden Euro zusammenkommen. Mit 94,5 Prozent hat der Straßenverkehr den größten Anteil daran. Der Schienenverkehr verursacht weniger als vier Prozent der Gesamtkosten.

 

  1. Welche Faktoren zählen zu den externen Kosten des Verkehrs?

Die Folgekosten berücksichtigen verschiedene Bereiche. Dazu zählen:

  • Klima: Hier geht es um die Schäden, die die Emission von Treibhausgasen und die daraus folgenden Veränderungen des Klimas verursachen.

  • Umwelt: In diesem Bereich stehen in erster Linie die Luftschadstoffe im Vordergrund. Sie führen zu Gesundheitskosten, Ernteausfällen, Schäden an Gebäuden und Materialien sowie zu Einbußen in der Artenvielfalt.

  • Unfälle: Dieser Kostenbereich beziffert den Schadensersatz infolge von Verkehrsunfällen.

  • Lärm: In diese Kategorie fallen einerseits lärmbedingte Gesundheitskosten und andererseits Kosten infolge einer Lärmbelästigung.

  • Vor- und nachgelagerte Prozesse: Damit sind die Kosten gemeint, die durch den Ausstoß von schädlichen Stoffen bei der Herstellung, dem Betrieb, der Instandhaltung und dem Abbau von Energieträgern, der Verkehrsinfrastruktur und Fahrzeugen entstehen.

  • Natur und Landschaft: Sowohl der Verbrauch als auch die sogenannte Zerschneidung von Flächen führen zu kostenintensiven Schäden.

Weitere Faktoren, die zu den externen Kosten des Verkehrs gerechnet werden können, sind Staukosten und Zusatzkosten speziell in Städten.

 

  1. Wie verteilen sich die externen Kosten im Schienenverkehr auf die einzelnen Bereiche?

Im Eisenbahnverkehr machen die vor- und nachgelagerten Prozesse rund die Hälfte der externen Kosten aus. Sie beinhalten einerseits die Bereitstellung der Energie, die in Form von Strom und Diesel für den Antrieb benötigt wird. Andererseits fallen die Emissionskosten aus der Produktion, dem Unterhalt und der Entsorgung von Infrastruktur und Schienenfahrzeugen in diesen Bereich.

An zweiter Stelle folgen die Lärmkosten, deren Anteil bei rund 30 Prozent liegt. Danach kommen die Natur- und Landschaftskosten, die Kosten infolge von Luftschadstoffen, die Klimakosten und zuletzt die Unfallkosten.

 

  1. Wie können die externen Kosten des Verkehrs gesenkt werden?

Ein wichtiger Ansatzpunkt, um die Folgekosten zu verringern, ist, die Verkehrsleistung der Verkehrsträger zu erhöhen, die geringe externe Kosten verursachen. Und an dieser Stelle kommt der Schienenverkehr ins Spiel. Denn sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr sind die Folgekosten auf der Schiene bei gleicher Verkehrsleistung deutlich niedriger als auf der Straße und in der Luft.

Ein zweiter Hebel kann der technische Fortschritt sein. Zwar wird stetig bei allen Verkehrsträgern daran gearbeitet, die Effizienz zu verbessern und die Technik zu optimieren. Doch wenn der Schwerverkehr konstant zunimmt, hebt das die Kosteneinsparungen durch den technischen Fortschritt am Ende wieder auf. Trotzdem ist gerade der Schienenverkehr bei Optimierungen im Vorteil. Durch das Einsatzverbot für laute Güterwagen werden die Lärmkosten deutlich sinken.

Auch die Umstellung auf erneuerbare Energien bei der Stromerzeugung wird dem Eisenbahnverkehr, der schon jetzt überwiegend mit elektrischem Antrieb unterwegs ist, zugutekommen. Der Vorsprung, den die Schiene gegenüber der Straße hat, dürfte damit noch größer werden.

Natürlich ließen sich die externen Kosten auch dadurch senken, dass weniger Verkehr stattfindet. Doch solche Überlegungen dürften in einem modernen Zeitalter, in dem Mobilität ein wichtiges Bedürfnis und oft unverzichtbares Gut ist, im Sande verlaufen.

 

  1. Muss trotz externer Kosten nicht auch der Nutzen des Verkehrs gesehen werden?

Es steht außer Frage, dass Mobilität und Verkehr einen großen und wichtigen Nutzen haben. Allerdings profitieren Verkehrsteilnehmer über weite Strecken direkt von diesem Nutzen. Im Unterschied dazu werden die externen Kosten zwar vom Verkehr verursacht, aber eben nicht unmittelbar von den Teilnehmern getragen. Aus diesem Grund kann der interne Nutzen des Verkehrs nicht mit den externen Kosten verrechnet werden.

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