de Deutsch
Seite wählen

Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 1

hansewaggon mobile instandhaltung
Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 1

Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 1

Im Schienengüterverkehr arbeiten verschiedene Unternehmen Hand in Hand. Denn ein einziger Anbieter kann nicht sämtliche Leistungen entlang der Transportkette abdecken. Das war schon immer so. Doch die Liberalisierung des Marktes hat dazu geführt, dass sich der Kreis an Anbietern deutlich vergrößert hat. So haben einerseits viele Dienstleister ihr Spektrum ausgebaut und übernehmen nun auch Aufgaben, die außerhalb ihrer eigentlichen, traditionellen Kernkompetenzen liegen. Andererseits sind neue Dienstleister auf den Markt gekommen und haben neue Geschäftsmodelle etabliert.

Für den Kunden ist diese Entwicklung positiv. Das große Angebot und der damit verbundene Wettbewerb schaffen neue Möglichkeiten, um den Warentransport per Schiene zu organisieren. Allerdings ist es für den Kunden nicht immer so einfach, sich einen Überblick zu verschaffen und den richtigen Dienstleister zu finden.

Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, zeigen wir in einem zweiteiligen Beitrag
die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr auf:

 

Die aktuelle Situation auf dem Markt

Bevor der Verkehrsmarkt liberalisiert wurde, war der Kreis der Anbieter überschaubar. So transportierten die Eisenbahnen Güter nur auf ihren eigenen Gleisen, während sich Speditionen auf den intermodalen Verkehr konzentrierten und nur selten auf den Wagenladungsverkehr zurückgriffen. Für intermodale Verkehre gab es recht wenige Dienstleister.

Diese traditionelle Aufgabenverteilung gehört nach wie vor zu den Kernkompetenzen vieler Unternehmen. Doch fast alle Anbieter haben ihr Leistungsspektrum in den vergangenen Jahren spürbar ausgebaut. Gleichzeitig sind etliche neue Dienstleister mit neuen Geschäftsmodellen in den Markt eingetreten.

Inzwischen ist es so, dass die Eisenbahnen auch die Gleise anderer Eisenbahnen nutzen. Viele Eisenbahnen betätigen sich als Spediteure, teilweise agieren sie zudem als Intermodal-Operateure. Hinzu kommt, dass etliche Eisenbahnen international aufgestellt sind und ausländische Miteigentümer haben.

Die Speditionen betreiben oft Terminals für den intermodalen Verkehr und immer öfter auch Logistik-Anlagen mit eigenem Gleisanschluss. Außerdem sind einige Speditionen als Intermodal-Operateure tätig, manche von ihnen haben sogar eigene Eisenbahnen.

Auch unter den Intermodal-Operateuren gibt es Anbieter, die eigene Eisenbahnen besitzen. Die Anzahl der privaten Umschlagterminals ist deutlich gestiegen und zahlreiche Betreiber von Terminals arbeiten als Operateure im intermodalen Verkehr.

Mehrere Seehafenbetriebe und Reedereien haben ihr Angebot um Haus-Haus-Verkehre im Hinterland erweitert, während sich die Hafenbetreiber für mehr Bahnverbindungen aus und zu ihren Häfen stark machen. Gleichzeitig beteiligen sich Unternehmen aus dem maritimen Umfeld als Miteigentümer an Eisenbahnen und Betrieben für intermodale Lösungen. Hinzu kommt, dass viele etablierte Anbieter ihr Angebot räumlich ausgedehnt haben und nun auch andere Regionen oder sogar grenzüberschreitend bedienen.

Diese Entwicklungen haben auf der einen Seite Kooperationen verschiedener Marktteilnehmer ins Leben gerufen. Auf der anderen Seite ist ein Wettbewerb entstanden. Der Kunde hat so nicht nur eine größere Auswahl, sondern auch mehr Möglichkeiten, um den Transport seiner Waren über die Schiene zu organisieren.

Doch mitunter stellt sich für den Kunden die Frage, wer für seine Lösung der richtige Ansprechpartner ist. Generell kann und sollte sich der Kunde an Eisenbahnen, Speditionen und Intermodal-Operateure wenden und sich mehrere Angebote einholen. Auch Betreiber von Terminals und Logistik-Anlagen, Reedereien und Hafenbetreiber können interessante Adressen sein.

 

Die Kernkompetenzen der Eisenbahnen

Voraussetzung dafür, dass Züge die öffentliche Infrastruktur befahren dürfen, ist eine Genehmigung als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Das Zugfahren im physischen Sinne bleibt demnach einem EVU vorbehalten.

Die Bedingungen, die der Gesetzgeber an die Gründung eines eigenen EVU stellt, sind vergleichsweise einfach zu erfüllen. Allerdings braucht ein EVU eine Sicherheitsbescheinigung von der zuständigen Behörde, bevor es seinen Betrieb aufnehmen kann. Für die Bescheinigung muss das EVU nachweisen, dass sowohl Bahnkompetenz als auch qualifiziertes Bahnpersonal vorhanden sind.

Anders als für das Fahren von Zügen ist für das Rangieren nicht immer eine Genehmigung als EVU mit dazugehöriger Sicherheitsbescheinigung erforderlich. Betreibt ein Unternehmen zum Beispiel eine Werksbahn oder einen Hafen, kann es auf seiner eigenen Infrastruktur Rangierleistungen mit einer abgespeckten Variante der Genehmigung erbringen.

 

Der Wagenladungsverkehr mit Eisenbahnen

Interessiert sich der Kunde für den Wagenladungsverkehr, kann er sich direkt an eine Eisenbahn wenden. Denn der Transport von Gütern per Einzelwagen, Wagengruppe oder Ganzzug ist eine traditionelle Kernkompetenz der Eisenbahnen. Das EVU transportiert die Ware auf der Schiene und beauftragt bei Bedarf andere Eisenbahnen, wenn sie eine Teilstrecke übernehmen sollen.

Zum Leistungsspektrum einer Eisenbahn gehört neben dem eigentlichen Transport auch die Bereitstellung von Güterwagen. Setzt der Kunde Güterwagen ein, die ihm gehören oder die er selbst angemietet hat, bieten einige Eisenbahnen das Flottenmanagement an. In diesem Fall kümmern sie sich um die optimale Disposition der Waggons und organisieren die Instandhaltung. Auf diese Weise können die Betriebs- und Werkstattkosten gesenkt werden.

Zusatzleistungen rund um den Transport auf der Schiene zählen ebenfalls oft zum Angebot der EVU.  Diese umfassen dann zum Beispiel das Be- und Entladen der Güterwagen oder eine Zwischenpufferung, damit die Waggons termingerecht an den Ladestellen verfügbar sind.

 

Der intermodale Verkehr mit Eisenbahnen

Im intermodalen Verkehr sind die Eisenbahnen die klassischen Transporteure. Beauftragt werden sie in erster Linie von Intermodal-Operateuren, in jüngerer Vergangenheit aber immer öfter auch von Reedereien.

Auf der anderen Seite übernehmen die Eisenbahnen zunehmend die Rolle von Intermodal-Operateuren. Dazu betreiben sie intermodale Züge auf eigenes Risiko oder steigen als Miteigentümer in Unternehmen im intermodalen Verkehr ein.

 

Güterterminals und grenzüberschreitende Systeme

Einige EVU betreiben Terminals für Wagenladungs- und intermodale Verkehre. In den Terminals werden die Waren nicht nur umgeschlagen. Stattdessen ist oft auch möglich, Güter zwischenzulagern und Lokomotiven sowie Güterwagen zu parken.

Teils über Tochterunternehmen stellen verschiedene EVU außerdem grenzüberschreitende Zugsysteme bereit. Diese Züge verkehren zwischen den Wirtschaftszentren Europas und bieten Verladern, Speditionen und anderen Eisenbahnen Mitfahrgelegenheiten in Form von Einzelwagen, Wagengruppen oder intermodalen Ladeeinheiten. Um den Transport abzuwickeln, arbeiten die EVU dann meist mit verschiedenen Eisenbahnen zusammen, die zum Beispiel den Fernverkehr übernehmen, vor Ort Rangierleistungen erbringen oder die Ladestellen der Kunden versorgen.

hansewaggon

Anschrift

HanseWaggon Mobile Instandhaltung GmbH & Co. KG
Stresemannstr. 72
28207 Bremen

Geschäftszeiten

Mo-Fr: 08:00 – 16:30 & nach Vereinbarung
Sa und So: nach Vereinbarung

Kontakt:

Rufen Sie uns an

Tel: +49 (421) 619 63 841
Fax: +49 (421) 619 63 843
E-Mail: info@hanse-waggon.de